Etwa jeder zweite Mensch trägt eine Brille. Besonders im Alter kommt niemand um die Brille herum, da die Alterssichtigkeit ab dem 40. Lebensjahr einsetzt und so zumindest für den Lesebereich eine Brille benötigt wird. Dabei ist es nicht immer einfach, bei der ersten Brille sofort einen guten Umgang zu finden. Das liegt nicht zwingend an der Brille, sondern an der Tatsache, dass sich die Augen und vor allen Dingen das Gehirn an die Unterstützung durch die Brille gewöhnen müssen.
Die Augenprüfung legt den Grundstein
Bevor eine Brille angefertigt wird, werden die Augen überprüft. Dieser Vorgang nennt sich Refraktion. Hier wird geschaut, welche Fehlsichtigkeit vorliegt und welche Brillengläser benötigt werden, um diese Fehlsichtigkeit auszugleichen. Geprüft wird die Fehlsichtigkeit in der Ferne aber auch in der Nähe. Anhand der Werte wird zudem festgestellt, welcher Visus vorliegt. Der Visus zeigt die Sehleistung an, die im korrigierten Zustand erreicht wird.
Als Brillenträger hat man hier die erste Möglichkeit, sich an die neuen Werte zu gewöhnen. Es empfiehlt sich, mit der Refraktionsbrille nicht nur im Refraktionsraum die kurze Distanz zu überblicken, sondern die Steckbrille zu nutzen, um aus dem Refraktionsraum herauszutreten und in die Ferne zuschauen. Mitunter täuschen die Brillenwerte im Refraktionsraum ein wenig. Man ist dort auf begrenztem Raum, hat gedämmtes Licht und somit nicht die alltäglichen Voraussetzungen für das Sehen. Nutzt man jedoch die Steckbrille und schaut einmal in die Ferne, indem man in das Geschäft oder beim Augenarzt in die Praxisräume tritt, merkt man eher, ob die Werte korrekt sind oder ob gegebenenfalls etwas geändert werden muss. Besonders in Bezug auf den Astigmatismus ( Hornhautverkrümmung) gibt es oftmals Korrekturbedarf.
Beim ersten Brilletragen nicht sofort Auto fahren
Ein weiterer wichtiger Tipp ist, die Brille beim erstmaligen Tragen nicht direkt zum Autofahren zu nutzen. Das Seherlebnis mit Brille ist erst einmal ungewohnt. Die Dinge werden zwar kontrastreicher und schärfer abgebildet. Oftmals aber auch kleiner oder größer. Je nach Korrekturwerten. Kommt ein Zylinder hinzu, präsentiert sich zudem das gesamte Umfeld etwas anders.
Da im Straßenverkehr ein sicheres Auftreten wichtig ist, empfiehlt es sich, die Brille beim Autofahren nicht direkt zu tragen. Auch dann nicht, wenn man mit dem Rad unterwegs ist oder zu Fuß. Besser ist es, erst einmal in Ruhe zu Hause auszuprobieren, wie die Brille funktioniert.
Die Brille richtig anpassen lassen
Der Augenoptiker wird bei Abgabe der Brille eine Anpassung vornehmen. Zur Anpassung gehört, dass die Neigung des Mittelteils überprüft wird, dass die Pupillendistanz mit den optischen Mittelpunkten in den Brillengläsern überein stimmt, dass die Bügelenden gut hinter dem Ohr sitzen und dass die Brille nicht drückt aber auch nicht zu lose ist.
Je besser die Brille vor dem Auge positioniert wird, umso besser die Sehleistung und umso leichter das Gewöhnen an die Brille. Deshalb ist es wichtig, beim Abholen der Brille etwas Zeit einzuplanen. Auch hier empfiehlt es sich, ein wenig auszuprobieren und nicht aus dem Bauch heraus zu entscheiden, ob die Brille jetzt richtig sitzt oder nicht.
Einerseits wird der Augenoptiker den Sitz überprüfen. Auf der anderen Seite muss der Brillenträger aber auch kommunizieren können, ob die Brille drückt, ob sie angenehm ist oder ob noch etwas verstellt werden sollte.
Ein festes Brillenetui zur Brille kaufen
Gibt es kein festes Brillenetui zur Brille dazu, empfiehlt es sich, dieses Brillenetui zu kaufen. Ein Hartschalenetui ist deshalb wichtig, um die Brille sicher verwahren zu können. Wird sie nicht in ein Etui gesteckt, können die Gläser verkratzen oder auch zerbrechen.
Ein Hartschalenetui hat zusätzlich den Vorteil, dass die Brille nicht zerdrückt werden kann, wenn sie in die Tasche gesteckt wird. Das ist wichtig, um besonders den Transport der Brille nach dem Abholen nach Hause zu gewährleisten. Wird die Brille nicht dauerhaft getragen, sollte sie zudem immer im Etui liegen, wenn sie nicht in Benutzung ist.
Unser Hinweis: Die Brille bitte nicht auf die Gläser legen. Weder im Etui, noch außerhalb des Brillenetuis. Die Brillengläser nehmen sonst Schaden, da sie hin und her rutschen können und so blind werden. Deshalb immer darauf achten, dass die Brille auf den Bügeln liegt und nicht auf den Gläsern.
Die Brille richtig putzen
Wer zum ersten Mal eine Brille hat, wird sicherlich auch mit dem Putzen noch keine großen Erfahrungen haben. Bitte keine feuchten Brillenputztücher aus Papier verwenden. Diese verkratzen die Entspiegelung und die Gläser, haben chemische Inhaltsstoffe und reinigen die Brillengläser auch nicht richtig. In der Regel verschmiert nur alles und der Durchblick ist nicht gegeben. Besser ist es, ein Mikrofasertuch zu nutzen oder aber auch Küchenrolle und klares Wasser. Das reicht aus, um die Gläser täglich zu reinigen.